Australien wird häufig auch als "Land der Gegensätze" bezeichnet, da sich wohl in kaum einer Region der Erde so viele unterschiedliche Einflüsse erleben lassen. So gibt es z.B. wunderschöne Strände und riesige Wüsten, schneebehangene Berge und tropenartige Regenwälder, Millionen Menschen zählende Metropolen und unbewohnbare Regionen mit Geisterstädten. Beispielgebend ist unter anderem die Mittelaustralische Senke, in welcher sich mit der Simpsonwüste, die trockenste Ebene des Landes befindet, aber auch das Murray-Darling-Becken seinen Platz hat, welches als größtes Fluss-System Australiens gilt. Das faszinierende und gleichzeitig auch bedenkliche an dieser Wüste ist, dass sich unter ihr ein großer Grundwasserspeicher befindet, welcher in den letzten Jahrzehnten jedoch immer mehr ausgebeutet wurde und deshalb zu versiegen droht.

Die Hauptstadt Australiens ist Canberra, eine ca. 330.000 Menschen zählende Stadt im Osten des Landes. Zwar ist sie nur die achtgrößte Stadt des 5. Kontinents, wurde aber aufgrund der Tatsache Regierungssitz, dass sich die beiden Großstädte Sydney und Melbourne unablässlich um die Vormachtstellung stritten. Infolge dessen plante das australische Parlament 1908 am Reißbrett einen neuen Amtssitz. Dies war die Geburtsstunde des Ortes Canberra, welcher 1927 zur Hauptstadt erklärt wurde.

Nicht bekannt ist, seit wann sich erstmalig Menschen in Australien niedergelassen haben. Zwar wurden Funde gemacht, die sich auf ein Alter von 120.000 Jahren datieren lassen, allerdings ist unklar, woher diese Artefakte stammen. Von den Ureinwohnern, den Aborigines, steht fest, dass sie seit mindestens 50.000 bis 60.000 Jahren dort lebten und somit zu einer der ältesten Kulturen der Erde zählen. Fakt ist aber auch, dass sie trotz ihrer Abgeschiedenheit und Isolation bereits frühzeitig Kontakt zu anderen Völkern gehabt haben müssen. Ein Beweis dafür ist das Vorkommen des Dingos, einer Tierart, welche vermutlich vor etwa 6.000 Jahren von südostasiatischen Seefahrern ins Land gebracht wurde. So könnten chinesische oder indische Händler sowie auch indonesische Fischer bereits seit Jahrhunderten Beziehungen zu den verschiedenen Stämmen der Ureinwohner gehabt haben. Dafür sprechen zumindest viele Fels- und Rindenmalereien, die von den Aborigines gefertigt worden sind und aus denen der kulturelle Einfluss der Fremden deutlich abgeleitet werden kann.

Heute ist Australien eine moderne Nation mit schnellen Bahn- und Flugverbindungen. Das Schienennetz beträgt etwa 40.000 km und ist vor allem in den Großstädten hervorragend ausgebaut. So gehört das Straßenbahnnetz von Melbourne zu einem der größten der Welt. Aber auch außerhalb der Metropolen gewinnt der Bahnverkehr zumindest für den Warentransport immer mehr an Stellenwert. Wurden in den letzten Jahrzehnten häufig die Waren mit sogenannten Road-Trains, dass sind über 50 Meter lange LKW-Kombinationen mit einem Volumen von 140 Tonnen Gesamtgewicht über die Straßen des Kontinents befördert, erwägt die Regierung nun den Ausbau des Schienenweges mit Hochgeschwindigkeitszügen.

Doch auch aus kultureller Sicht wird der 5. Kontinent seinem guten Ruf mehr als gerecht. So sind die Felsgravierungen der Abirigines die älteste Kulturtradion der Welt. Einige von diesen Malereien sind mit einem Alter von bis zu 30.000 Jahren ausgewiesen. Daneben finden sich in den Städten viele erstklassige Gallerien sowie Museen und auch ein Großteil bekannten Musiker stammt aus „Down Under". Zu nenen wären da beispielsweise INXS, AC/DC, Bee Gees, Man At Work oder Kylie Minogue.