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Südwestaustralien
Der Süden Westaustraliens ist von einer abwechselungsreichen Natur geprägt. So finden sich hier wunderschöne Sandstrände, mystische Höhlen und gigantische Mammutbäume sowie eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt.
Viele dieser Naturwunder finden sich in den zahlreichen Naturschutzgebieten wieder, die zu Hunderten auf dem australischen Kontinent angelegt wurden. So grenzt dies fast an eine Lebensaufgabe, würde man alle Parks ausgiebig besuchen wollen.
Und so kann hier nur eine kleine Auswahl an Naturparks wiedergegeben werden, die sich im Süden von Perth, der Hauptstadt Westaustraliens, befinden.
Margaret River
Margaret River befindet sich im Gebiet des Leeuwin-Naturaliste National Parks, etwa 300 km von Perth entfernt und kann über den Bussel Highway und die Caves Road erreicht werden. Dieser Nationalpark bietet eine atemberaubende Küsten- und Waldlandschaft und einmalige Tropfsteinhöhlen. Desweiteren liegen in dieser Region auch ausgezeichnete Surfreviere, in denen auch internationale Meisterschaften abgehalten werden.
Geprägt ist die Landschaft von einem 600 Millionen Jahre alten Granitgebilde, welches von Kalkstein und Sanddünen überzogen ist. Verschiedenste archäologische Funde wie Knochen und Gerätschaften zeigen an, dass in diesem Gebiet bereits vor etwa 40.000 Jahren Aborigines gelebt haben, bevor im Jahre 1622 erstmals Europäer einen Fuss auf dieses Land setzten. Erstmalig erwähnt wurde das Territorium im Logbuch der Leeuwin, einem niederländischen Schiff der Ost-Indischen Company, welches diesen Küstenabschnitt bei der Heimfahrt nach Java passiert hatte.
Aber auch andere Entdecker landeten in diesem Bereich Südaustraliens später an und ließen sich häuslich nieder. So entstand mit der Zeit eine aufstrebende Region, die besonders durch Robben- und Walfang, hervorragendes Pacht- und Weideland sowie eine ausgezeichnete Fischerei und Holzindustrie bekannt wurde. Aber auch eine qualitativ sehr hochwertige Käse-, Schokoladen und Olivenölprduktion ist hier anzutreffen. Ein weiteres Standbein macht der erstklassige Weinanbau aus, der in den letzten Jahren verstärkt kultiviert wurde.
Ein Höhepunkt des Nationalparks sind die Tropfsteinhöhlen, die sich an der Caves Road befinden. Es handelt sich dabei um teilweise kilometerlange Höhlengänge, die einen Einblick in die faszinierende Welt der Stalagmiten und Stalaktiten geben.
Die Höhlen sind Fundgruben für verschiedenste Fossilien. So haben wissenschaftliche Untersuchungen bereits verschiedenste Tierknochen zutage gefördert, zu denen auch die Überreste des längst ausgestorbenen Beutellöwen zählen. Darüber hinaus wurden Fossilien des Beutelwolfes, eines Haies, von Koalas und einem Riesenwombat entdeckt, dessen Alter auf 37.000 Jahre geschätzt wird.
Ein weiterer Nationalpark, der sich zwischen Margaret River und Augusta befindet, ist der Beedelup National Park mit seinen riesigen Karri-Bäumen und einem Wasserfall, zu dem eine lange Hängebrücke führt.
Die Attraktion des Parks sind die gigantischen Karri-Trees, Mammutbäume, die eine Höhe von bis zu 85 Metern erreichen können und zu der dritthärstesten Holzart weltweit zählen. Sie sind die höchsten Bäume des australischen Kontinents und stehen ihren amerikanischen Verwandten in nichts nach.
Pemberton
Die Kleinstadt im Südwesten Australiens ist gleich von mehreren Nationalparks umgeben. Zu den bekanntesten zählen sicherlich der Glouchester National Park, der Warren National Park und der Brockman National Park.
Erste Siedlungsaufzeichnungen von Pemberton gehen auf das Jahr 1925 zurück, wenngleich schon lange zuvor dort bereits Aborigines vom Stamm der Bibbulmun ansässig waren. Einst war der Ort eine Holzfällerstadt, jedoch mit dem Verbot der Abholzung von Karri-Bäumen entwickelte sich schnell der Tourismus zu einer neuen Einnahmequelle.
Das Besondere an diesen örtlichen Landschaftsschutzgebieten sind ebenfalls die gigantischen Karri-Trees, von denen jedoch einige außergewöhnlich sind. Es handelt sich dabei um die sogenannten "Firelookout-Trees", die sich durch ihre enorme Höhe auszeichnen. Sie können über eine Leiter erklommen werden, an deren Ende sich eine Aussichtsplattform befindet. Diese diente früher dazu, möglichst schnell Waldbrände ausmachen zu können. Die Leiter selbst ist schon einzigartig, da sie aus großen Metallstangen besteht, die wendeltreppenähnlich in den Stamm gebohrt wurden, noch beeindruckender ist jedoch der Ausblick, welcher sich nach der Besteigung bietet.
Ursprünglich waren es im Gebiet von Pemberton einmal 8 Karri-Bäume dieser Art vorhanden. Von ihnen sind jedoch nur noch 3 existent. Der höchste von ihnen, der Bicentennial Tree, misst über 70 Meter und wächst im etwa 3 Haktar großen Warren National Park. Ein weiterer, etwa 60 Meter hoher Gigant ist der Glouchester-Tree, der im benachbarten Glouchester Nationalpark steht.
Walpole Normalup National Park
Rund um das kleine Städtchen Walpole, etwa 400 km von der Provinzhauptstadt Perth entfernt, befindet sich der Walpole Normalup National Park, der eine Größe von 18.000 Hektar besitzt. Wie wissenschaftliche Funde belegen, wurde dieses Territorium vor etwa 40.000 Jahren bereits von Aborigines besiedelt, die dem Stamm der Minang angehören.
Charakteristisch für diese Region sind die gewaltigen Karri- und Tringle-Bäumen, die teilweise einen Umfang von 16 Metern haben und mehrere hundert Jahre alt sind.
Faszinierend an diesem Naturschutzgebiet ist ein Steg, der sich buchstäblich durch die Bäume hindurch schlängelt. So befindet sich im "Valley of Giants" der "Tree Top Walk", eine der größten Toursitenattraktionen Australien, bei der es dem Besucher möglich ist, auf Wegen, welche auf bis zu 40 Meter hohen Gerüsten angelegt wurden, durch die Kronen der riesigen Eukalyptus-Bäumen spazieren zu können. Einen weiteren interessanten Anblick bieten auch einige Bäume, die stark durch Buschfeuer ausgehölt wurden.
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