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Lubjanka

Artikel von russland-info.tk

Eine der Institutionen, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einen neuen Namen erhalten hat, ist der sagenumwobene Geheimdienst KGB, der heute unter dem Namen FSB an historischer Stätte firmiert. Ursprünglich als Versicherungsgebäude in den Jahren 1897/1898 errichtet, beherbergt die Lubjanka in der Moskauer Innenstadt das Direktorat des russischen Geheimdienstes. Als Begründer des KGB gilt Felix Dzierzynski, welcher 1917 gleichzeitig Gründer und Leiter der Vorläuferorganisation Tscheka war. Deshalb wurden viele Spione zu kommunistischer Zeit Tschekisten genannt.

In den Besitz des Gebäudes kam der Geheimdienst 1917, als er dieses für den Aufbau der Organisation beschlagnahmte. Zunächst reichte die Dimension des Bauwerkes aus, doch im Rahmen der Ausweitung von Aufklärungstätigkeiten wuchs der Apparat stetig an. Dies führte dazu, dass es in den Jahren 1940-1947 verschiedene Umbauten gab, in Folge dessen linksseitig der Flügel erweitert wurde. Trotz der mehrmaligen Aufstockung der Räumlichkeiten entschloss sich die Auslandsaufklärung der UdSSR 1972 das Haus zu verlassen und bezog statt dessen einen Neubau im Südwesten der Stadt. Während der Andropow-Zeit wurde rechtsseitig ebenfalls eine Erweiterung vorgenommen und 1983 eine Vereinheitlichung der Fassade durchgeführt, die den Komplex in seiner heutigen Form abbildet.

Nach der Auflösung des KGB wurde der Bau zum Hauptquartier der Grenztruppen und beherbergt seither ebenfalls ein Direktorat des FSB. Dies ist der Inlandsgeheimdienst Russlands, welcher sich mit dem Staatsschutz, der Inlandsspionage und dem Grenzschutz befasst. Der FSB kann insofern als direkter Nachfolger des KGB angesehen werden. Allerdings operiert der FSB ausschließlich als russischer Geheimdienst, während der KGB noch für das gesamte Sowjetreich zuständig war.

Durch die Aufspaltung der Sowjetunion in verschiedene Teilrepubliken blieb jedoch nur Russland übrig, was dazu führte, dass der FSB jetzt vorrangig nationale Belange berücksichtigt. Dabei befasst er sich insbesondere mit der Verteidigung der Förderation bzw. mit innerstaatlichen Angelegenheiten, wenngleich beide Dienste auch immer wieder mit Aktivitäten im Ausland in Verbindung gebracht wurden bzw. werden. Für Auslandsaufklärungen ist jedoch an sich der SWR zuständig, der sich mit Gegenspionage und Fernmeldeüberwachung in den Tätigkeitsfeldern Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Technologie beschäftigt. Dieser Dienst ist Nachfolger der für Auslandsaufklärung eingerichteten Ersten Hauptverwaltung des KGB, die 1991 aufgelöst wurde.

Das Synonym Lubjanka fand während der Sowjetzeit in der Moskauer Bevölkerung Verwendung, wenn eine Person kaum wahrnehmbar verhaftet wurde und anschließend als verschollen galt. Grund dafür sind die ausgedehnten Zellentrakte im Keller des Gebäudes, in denen seit zirka 1920 hunderttausende Menschen verhört und teilweise gefoltert wurden. So war es üblich, Gefangene tagelang nicht schlafen zu lassen oder sie in enge, einschnürende Handschellen zu legen, ihnen Gewalt anzudrohen oder entsprechende Maßnahmen anzuwenden. Infolge dessen starben viele der Gefangenen in den Katakomben, sei es, dass sie sich das Leben nahmen oder durch den Strang bzw. Erschießungen getötet wurden.

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