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Sankt Petersburg
Sankt Petersburg ist die zweitgrößte Stadt Russlands mit einer Ausdehnung von 1.403 Quadratkilometern und mehr als 4,8 Millionen Einwohnern. Zu ihrem eigentlichen Stadtgebiet gehören neben dem historischen Kern noch verschiedene Vororte wie Puschkin oder Peterhof, welche 1999 eingemeindet wurden.
Die Metropole erhielt ihren Namen nicht nach ihrem Gründer Zar Peter dem Großen, sondern vielmehr nach seinem Schutzheiligen, dem Apostel Simon Petrus. Die Namensgeschichte der Kommune ist wechselhaft, so trug sie zunächst den niederländischen Namen Sankt Pieterburch, welcher allerdings bald in das deutsche Sankt Petersburg geändert wurde.
Am 18.08.1914, dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, bekam sie den Namen Petrograd, was wörtlich „Peterstadt“ bedeutet. Nachdem W. I. Lenin am 21.01.1924 verstarb, wurde die Bezeichnung am 26.01.1924 erneut geändert. Fortan hieß sie Leningrad, um die Erinnerung an den großen Führer der Oktoberrevolution aufrecht zu erhalten. Zudem konnte man damit eine weitere Verbindung zur Zarenfamilie auslöschen und den Wechsel Russlands zu einer neuen Gesellschaftsordnung verdeutlichen. Innerhalb der Bevölkerung blieb die Abkürzung „Piter“ jedoch als Spitzname erhalten. Nach dem Ende der Sowjetunion erfolgte im Jahre 1991 eine Volksabstimmung bei der eine knappe Mehrheit für die erneute Namensführung Sankt Petersburg votierte.
Die Ortschaft wurde an der Mündung der Newa errichtet und ist die nördlichste Millionenstadt der Welt. Sie befindet sich auf dem gleichen Breitengrad wie die Metropolen Oslo oder Stockholm sowie der Südteil Alaskas und die Südspitze Grönlands. Daneben ist sie mit über vier Millionen Bewohnern eine der größten Städte Europas. Aufgrund ihrer Lage wird es zur Zeit der Sommersonnenwende nachts nicht vollständig dunkel und das Spektakel der sogenannten Weißen Nächte kann unmittelbar miterlebt werden.
Die Newa mündet nahe Sankt Petersburg in den Finnischen Meerbusen und ist daher für das Russische Reich schon immer von sehr großer und strategischer Bedeutung gewesen. Die Gründung des Ortes geht auf das Jahr 1703 zurück. In diesem soll Zar Peter der Große beim ersten Anblick der Landschaft beschlossen haben, aus dem öden Sumpfgebiet des Flussdeltas einen neuen Regierungssitz zu formen, das „Fenster zum Westen“ für Russland. Soweit der Mythos, der gern in Verbindung mit der Kommune bemüht und bis heute am Leben erhalten wird. Vermutet wird jedoch, dass Peter der Große zunächst lediglich mit einer Wehranlage den wichtigen Zugang zur Ostsee durchsetzen und schützen wollte.
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