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Kreuzer Aurora

Artikel von russland-info.tk

Die „Aurora“ ist ein Geschützter Kreuzer bzw. Panzerdeckkreuzer der Pallada-Klasse, welcher 1897 in der Neuen Admiralitätswerft in Sankt Petersburg auf Kiel gelegt wurde. Der Stapellauf fand im Jahre 1900 statt und die Indienststellung erfolgte 1903. Das Schiff besitzt eine Länge von 126,8 Metern, eine Breite von 16,8 Metern und einen Tiefgang von 7,3 Metern. Damit zählt es allerdings nicht zu den Panzerkreuzern, da diese größer und stärker gepanzert sind. Der Kreuzer wurde als Kriegsschiff für die ehemalige zaristische Marine konzipiert, bot Platz für 578 Mann Besatzung und konnte eine Geschwindigkeit von bis zu 19 Knoten erreichen. Er gilt heute als das Symbol der Oktoberrevolution von 1917 und steht unter Denkmalschutz.

Während ihrer Dienstzeit wurde die „Aurora“ in verschiedene militärische und nichtmilitärische Missionen entsandt. Einer der Einsätze begann am Anfang des Russisch-Japanischen Krieges im Jahre 1904, als das Schiff dem 2. Pazifikgeschwader zugeteilt wurde, welches die Kriegseinsätze im Fernen Osten unterstützen sollte. Doch bereits auf der Hinfahrt gab es erste Probleme, als russische Schiffe unter anderem die „Aurora“ verwechselten und unter Beschuss nahmen. Dabei gab es Verletzte. Unter ihnen war der Schiffspriester, welcher durch einen Granatentreffer seinen Arm verlor und wenig später den Verwundungen erlag. Dieser Vorfall ging als Doggerbank-Zwischenfall in die Geschichte ein. Trotz dieses Ereignisses setzte das Geschwader seinen Weg fort, um die Hafenstadt Port Arthur von der japanischen Belagerung zu befreien. Dies gelang jedoch der Flotte nicht und so unternahmen die verbliebenen Schiffe den Versuch, nach Wladiwostok durchzubrechen, was aber ebenfalls misslang. Statt dessen endete das Vorhaben am 27. Mai 1905 in der Seeschlacht von Tsushima, die am 28. Mai 1905 zur fast vollständigen Zerstörung der zaristischen Kriegsflotte führte. Nur die „Aurora“ und zwei weitere Schiffe konnten sich daraufhin in den neutralen Hafen von Manila absetzen, wo sie auf Befehl des Zaren kapitulierten und bis zum Ende des Krieges vor Anker lagen.

Nach dem Kriegsende im Jahre 1906 kehrte der Kreuzer nach Russland zurück und wurde nach Demontage der Waffensysteme als Marineschulschiff eingesetzt. Darüber hinaus nahm er in der Zeit von 1907–1914 an unterschiedlichen Expeditionen teil, die ihn in die Ostsee, das Mittelmeer und den Indischen Ozean führten. Im Jahre 1908 war die Besatzung beispielsweise an den Rettungsarbeiten in dem von einem schweren Erdbeben zerstörten Messina beteiligt.

Im Ersten Weltkrieg wurde die „Aurora“ als Kriegsschiff mit neuen Waffen ausgerüstet und in den Wachdienst übernommen, wo sie die Infanterie im Ostseeraum unterstützte. 1916 wurde sie jedoch nach Sankt Petersburg zurückbeordert, um Reparaturarbeiten durchführen zu lassen. Da ein Teil der Besatzung mit den Bolschewiki sympathisierte, engagierte sich die Besatzung sowohl während der Februar- als auch der Oktoberrevolution. Entscheidend war ihr Einsatz im Oktober 1917, als mit einem Schuss aus der Bugkanone der Sturm auf das Winterpalais, den Sitz der damaligen Provisorischen Regierung in Sankt Petersburg, eingeleitet wurde. Dies war der Beginn der Revolutionshandlungen.

Ab 1923 übernahm die Baltische Flotte die „Aurora“, die sie erneut als Marineschulschiff einsetzte. In der Folgezeit machte das Schlachtschiff Ausflüge ins Baltische Meer, welche es unter anderem nach Norwegen und Schweden führte.

In der Zeit der Belagerung durch die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges wurden die Waffensysteme des Kreuzers demontiert und zur Verteidigung der mittlerweile umbenannten Stadt Leningrad eingesetzt. Die „Aurora“ lag daraufhin zunächst ohne besondere Aufgabe im Hafen der Metropole, wo sie am 30.09.1941 nach einem Beschuss durch deutsche Flugzeuge schwer beschädigt wurde und versank.

Da das Schiff als Nationalsymbol der Sowjetunion eine wichtige Bedeutung hatte, erging jedoch schon am 20.07.1944, also noch vor dem Ende des Krieges, die Entscheidung, es zu heben und wieder schwimmfähig zu machen. Die Instandsetzung dauerte von 1945–1947 an. Nachdem diese abgeschlossen war, erhielt das Schlachtschiff am 17.11.1948 seinen „ewigen Liegeplatz“ vor der Kadettenakademie der russischen Marine am Ufer der Newa. Dort diente es bis 1961 als Ausbildungsschiff der sowjetischen Nachimow-Marineschule, bevor es gänzlich außer Dienst gestellt wurde.

Außerdem beherbergt der Kreuzer seit 1957 ein Museum, das über die Geschichte der „Aurora“, der Seefahrt und der Marine berichtet und Interessierten kostenlos offen steht. Die Symbolik für die Marine Russlands ist beispielsweise daran zu erkennen, dass das Schiff bis heute als Veranstaltungsort für militärische Zeremonien und Gelöbnisse gilt.

Weitere Links

Fotos der Aurora

Die folgende, englischsprachige Homepage enthält historische Bilder der Pallada-Klasse, zu der auch die Aurora zählt.

Historische Bilder der Aurora

Photos

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