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Winterpalais & Eremitage
Die Eremitage ist das bestbesuchte und international wichtigste Museum von Sankt Petersburg und gehört mit einer Besucherzahl von 3-4 Millionen pro Jahr zu den bedeutendsten und wichtigsten Kunstmuseen der Welt. Auf einer Gesamtausstellungsfläche von 57.475 Quadratmetern, insgesamt 350 Räumen, sind 65.000 Meisterwerke in sechs verschiedenen Kunstsammlungen zu bewundern. Daneben verfügt die Eremitage noch über 45.000 Quadratmeter Lagerfläche und kommt mit dem Archivbestand auf eine Gesamtanzahl von 2,7 Millionen Ausstellungsstücken. Es gibt Berechnungen, die besagen, dass man mindestens 6 Jahre benötigen würde, wenn man sich ohne Unterbrechung jedem Objekt der Pinakothek für jeweils 1 Minute widmen würde. Selbst wenn man die Betrachtung nur auf alle öffentlichen Werke reduziert, wäre eine Zeit von 42 Tagen notwendig, um alle Stücke in Augenschein zu nehmen.
Der Hauptbestandteil der Ausstellung ist im sogenannten Winterpalast untergebracht, welcher in dieser Form seit 1839 existiert und als Hauptresidenz der Zaren diente. Allerdings gingen dem heutigen Gebäude einige Vorgänger voraus. So entstand 1711 der erste Winterpalast, der 1721 (im Jahr des Todes Peter der Großen) durch ein neues Bauwerk ersetzt wurde. Wenige Jahre später wurde jedoch auch dieses wegen mangelnder Imposanz eingerissen und auf Geheiß der Regentin Elisabeth I. ab 1754 erneut aufgebaut. Federführend war in dieser Periode der Architekt Bartolomeo Francesco Rastrelli, dem die Zarin die Verantwortung für das Projekt übergab. Allerdings brannte dieses Schloss im Dezember 1837 durch ein Feuer, welches 30 Stunden wütete, komplett ab. Der damalige Herrscher Nikolaus I. entschied sich daraufhin aber sofort das Palais nach altem Vorbild neu zu errichten und daher konnte der Palast zu Ostern 1839 wiedereröffnet werden.
Während der Zeit des Ersten Weltkrieges diente die Residenz als Hospital, danach als Sitz der Provisorischen Regierung. Als einschneidendes Ereignis in der Geschichte Russlands ist die Erstürmung des Winterpalastes im Jahre 1917 zu sehen, in welcher die Bolschewiki die Macht übernahmen. Sie inhaftierten die Mitglieder der Kerenski-Regierung und führten damit letztlich die Gründung der Sowjetunion herbei.
Heute gilt der Palast als einer der Vorzeigeobjekte Russischen Barocks. Er verfügt über einen großen Innenhof und ist als sechseckiges Gebäude konzipiert worden. Kennzeichnend für die Epoche dieses Barocks ist die Überzeichnung des Prunks, welche die Architektur der Stadt noch einmal von den Bauwerken europäischen Barocks abheben sollte. Aus diesem Grund wurde jede Seite des Schlosses anders geschmückt und selbst die Fensterrahmen variieren, wobei die Variationen nicht nur von Geschoss zu Geschoss gehen, sondern sich auch auf jeder Gebäudeseite anders darstellen.
Doch nicht nur der Winterpalast ist Bestandteil der Eremitage, welche sich heute aus einem ganzen Gebäudekomplex zusammensetzt.
Sammlungen
Neben den klassischen europäischen Galerien im Louvre in Paris und dem Prado in Madrid ist die Eremitage in Sankt Petersburg die bedeutendste seiner Art. Sie zeigt Gemälde von Leonardo da Vinci (zwei der weltweit bekannten zwölf Originale), Raffael, Tizian, Paolo Veronese, El Greco, Goya, Lucas Cranach dem Älteren und Caspar David Friedrich. Außerdem präsentiert sie mehr als 41 Werke von Rubens, 25 Werke von Rembrandt und diversen seiner Schüler, von Vincent van Gogh, 37 Bilder von Henri Matisse, Pierre-Auguste Renoir, Paul Gauguin, 31 Gemälde von Pablo Picasso, sowie Meisterwerke von Édouard Manet und Wassily Kandinsky.
Zum Bestand des Museums gehört neben einer riesigen Sammlung der europäischen Kunst und Kultur bis 1917 (unter anderem der besterhaltene Fundus über die Hunnen) ebenso die weltweit größte Juwelenkollektion. Daneben finden sich dort Ansammlungen über Prähistorische Kunst, Kunst und Kultur der Antike, Kunst und Kultur der Völker des Ostens (zum Beispiel das Gold der Skythen, der Dschingisstein), Russische Kunst (beispielsweise Schmuckstücke aus der Fabergé-Werkstatt) sowie eine große Anzahl numismatischer Exponate. Von denen stammen 120.000 Münzen aus der Antike, weitere 220.000 aus Ostasien und mehr als 300.000 aus der örtlichen Geschichte.