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Verhaltenshinweise
Wenngleich viele westlich orientierte Menschen denken, dass Russen kalt und unnahbar wären, kann dem widersprochen werden. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall wie die Kommunikationsforschung zeigt. Zwar ist häufig das Misstrauen gegen bestehende Systeme groß, was die Bevölkerung jedoch durch das Streben nach persönlichen Netzwerken zu kompensieren versucht. Der Hintergrund dafür liegt in dem Wissen, dass eine funktionierende Gemeinschaft stets die Existenz sichert und somit einen sicheren Hafen darstellt. Daher pflegen sie grundsätzlich einen engen Kontakt zu ihrer Familie, ihren Arbeitskollegen und Freunden. Unangekündigte Besuche sind ebenso normal wie Einladungen nach Hause.
Zwar duzen sich die meisten Russen, aber dennoch sollten Sie auch dort darauf warten, dass man es Ihnen anbietet. Daher sollten Sie eine Person, die Sie zum ersten Mal treffen siezen, wenngleich sie Ihnen möglicherweise bereits kurz darauf das „Du“ anbieten wird. Bei Einladungen sollten Sie darauf achten, dass Sie die Schuhe im Flur des Gastgebers ausziehen. Er wird Ihnen daraufhin Hausschuhe reichen.
Sollten Sie eingeladen werden, bringen Sie dem Gastgeber eine Kleinigkeit mit. Männern wird in der Regel eine Flasche Wein oder Wodka geschenkt, Frauen erhalten zumeist eine Schachtel Pralinen oder einen Blumenstrauß. Bei Blumen sollte man darauf achten, dass der Strauß frisch zusammengestellt wurde und eine ungerade Anzahl von Blüten beinhaltet. Eine gerade Zahl von Blumen wird lediglich geschenkt, wenn es sich um traurige Anlässe handelt.
Zeiteinteilung
Es ist in Russland unhöflich, zu früh, aber auch zu spät zu kommen. Bei Einladungen bietet es sich daher an, mit einer Karenzzeit von 5-15 Minuten Verspätung zu erscheinen. Ansonsten legt man Begriff wie „sofort“ oder „gleich“ eher weit aus und nimmt sich gern für die Erledigung von Dingen Zeit. Gleiches gilt für Gespräche und so gilt es als äußerst unstatthaft, ungeduldig auf die Uhr zu schauen.
Emotionen
Russen sind emotionale Menschen, was Westeuropäer häufig verstört und von ihnen teilweise als Dramatisierung empfunden wird. Dazu muss man wissen, dass die Emotionalität ein typischer Charakterzug des russischen Volkes ist, da die Menschen im Regelfall gefühlsbetont denken, während gerade westlichen Kulturen eine rationale Denkart zueigen ist. Zwar neigen Russen dadurch auch gern einmal schnell dazu, etwas negatives zu überzeichnen, gleichzeitig glauben sie aber auch unerschütterlich daran, dass sich die Situation zukünftig nur verbessern kann. Charakteristisch für Russland ist weiterhin eine stetige Unentschlossenheit, da Planung schnell vorangetrieben, aber auch wieder verworfen werden können. Bei Misserfolgen besinnen sich die Menschen schnell auf neue Ziele und quittieren ihr Scheitern gegebenenfalls nur mit Selbstironie. Dies hängt auch mit der Leidensfähigkeit der Russen zusammen, die immer wieder gern im Zusammenhang mit der russischen Seele bemüht wird.
Intimitäten
Zwar sind gleichgeschlechtliche Beziehungen in Russland nicht verboten, die Akzeptanz dafür in der Öffentlichkeit jedoch sehr gering.
Darüber hinaus ist nach der Einführung des „Gesetzes gegen Propaganda nicht-traditioneller sexueller Beziehungen“ die öffentliche Diskussion und Unterstützung sowie die Weitergabe von Informationen von und über Homosexualität unter Strafe verboten und wird mit Geldstrafe bzw. Ausweisung geahndet.
Auch wird von Übergriffen gegen entsprechende Paare berichtet, wenngleich diese nicht von staatlicher Seite erfolgt sind. Daher sind entsprechende Angriffe, insbesondere beim öffentlichen Zeigen von gegenseitigen Zuneigungen, nicht ausgeschlossen.
Fotografieren
Vom Fotografieren militärischer Anlagen wird dringend abgeraten, da in Russland ein diesbezügliches Verbot gilt.
Auch einige andere technische Anlagen sind davon betroffen, worauf jedoch nicht immer ausdrücklich hingewiesen wird. Daher sollten Sie stets Vorsicht walten lassen.