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Chronik
Am 26. Januar 1949 startete die erste Propeller-Maschine, ein Handelsflugzeug namens Seulawah, mit der Registrierungsnummer RI-001 von der indischen Stadt Calcutta zu einem Flug nach Rangon, der Hauptstadt Burmas. Dies war die Geburtsstunde der Fluggesellschaft Garuda Indonesia, die zu diesem Zeitpunkt noch "Indonesian Airways" genannt wurde.
Der Name „Garuda“ ist maßgeblich dem damaligen indonesischen Präsidenten Soekarno zu verdanken, welcher ein zu dieser Zeit populäres Gedicht zitierte. Dieses lautet wie folgt: „Ik ben Garuda, Vishnoe`s vogel, di zijn vleugels uitslaat hoog boven uw einladen“. Übersetzt ins Deutsche bedeutet es in etwa: „Ich bin Garuda, der Vogel des Gottes Wishnu, der seine Schwingen über Euren Inseln ausbreitet.“
Der Garuda ist ein mystisches Fabelwesen, welches in den Epen des indischen Hinduismus und Buddhismus eine bedeutende Rolle spielt. Eine der wichtigsten Göttergestalten dieser Mythologien ist der Gott Wisnu, dem der Vogel Garuda oft als Reittier dient. Das sagenumwobene Wesen hat den Körper eines Mannes, die Krallen eines Adlers und rote Flügel, die so gross sind, dass sie die Sonne verdunkeln, solange sich der Göttervogel in die Lüfte erhebt. Er ist vergleichbar mit dem Phoenix, der oft in Mitteren Osten und in westlichen Kulturen erwähnt wird.
Nach der Legende besitzt der Garuda magische Kräfte, die einzigartige Stärke eines Kriegers und eine bedeutende Intelligenz. Damit wird er oft zum Schutzsymbol für Städte und Könige, von denen er gefährliche Tiere, wie die unberechenbare Götterschlange Naga fernhält. Darüber hinaus ist der Garuda ein Nationalsymbol Indonesiens, dessen goldene Farben das Volk beschreiben sollen. Die Anzahl seiner Federn (17 Flügelfedern, 8 Schwanzfedern und 45 Halsfedern) erinnern an das Unabhängigsdatum Indonesiens am 17. August 1945.
Am 28. Dezember 1949 startete dann zum ersten Mal eine Maschine des Typs Douglas DC-3 Dakota mit der Registrierungsnummer PK-DPD, welche mit dem Logo „Garuda Indonesian Airways“ versehen war und auf der Stecke Jakarta – Yogyakarta unterwegs war, um den indonesischen Präsidenten abzuholen. Die war der Beginn von „Garuda Indonesian Airways“.
Am 31.03.1950 startete Garuda als staatseigene Gesellschaft sein operatives Geschäft, nachdem sie ihre ersten Flugzeuge von der niederländischen Airline KLM überschrieben bekam. Die erste Generation der Flotte bestand aus 22 Maschinen des Typs DC-3/C-47, aus 8 Wasserflugzeugen der Baureihe PBY-Catalina Amphibi und aus 8 Convair 240. Nachdem das landeseigene Flugnetz schnell erweitert und größtenteils etabliert war (eine Ausnahme bildete Iran Jaya), wandte sich die Fluggesellschaft auch internationalen Zielen wie Singapur, Bangkok sowie Manila zu und brachte 1956 erstmalig Pilger zur Hajj nach Mekka. 1961 ergänzten Flugzeuge des Typs Turboprop Lockheed Electra die Armada und bereits 1965 startete erstmalig eine Garuda-Maschine nach Amsterdam, um das Langstreckenangebot zu komplettieren.
Da sich Garuda Indonesia aufgrund weiterer internationaler Verbindungen stetig entfaltete, wurde der Flugparkbestand zunehmend mit Düsenflugzeugen des Typs Fokker F-28, DC-10, MD-11, Boeing 737, 747 und Airbussen der Baureihe A300 bzw. A330 verstärkt, so dass eine moderne Armada entstand.
In den 80-er Jahren kamen immer weitere, internationale Ziele hinzu, so dass die Schaffung eines großflächigen Trainingsbereiches notwendig wurde. Dazu wurde das „Garuda Trainings-Center (GATE)“ ins Leben gerufen, welches sind in West-Jakarta befindet und das heute unter dem Namen „Garuda Indonesia Trainings-Center (GITC)“ firmiert. Darüber hinaus wurde auch ein Wartungs- und Reparaturbereich für verschiedene Flugzeugtypen geschaffen, der sich auf dem Gelände des Flughafens in Cengkareng befindet und heutzutage unter dem Namen „Garuda Maintenance Facility Aero Asia (GMF)“ geführt wird.
Der kontinuierliche Ausbau der Airline führte dazu, dass Garuda seit den frühen 90-er Jahren zu einer der 30 größten Fluggesellschaften der Welt zählte.
Seit dem Jahr 2005 hat sich das Gesicht der Airline gewandelt. Das Management der Fluggesellschaft entschied, Garuda in eine neue Zukunft zu führen und die Airline komplett umzustrukturieren. Mit diesem Vorhaben soll „quasi“ eine neue Fluggesellschaft aufgebaut werden, die effizienter, wirtschaftlicher und serviceorientierter ist und somit auch zukünftig im hart umkämpfen Carriergeschäft bestehen kann.
Im operativen Geschäft begann man bereits damit, die Armada zu erneuern und orderte 50 Boeing B737-800NG sowie 10 Boeing B777-300ER, um vor allem letztere auf neu erschlossenen oder zurückgewonnenen Strecken einzusetzen.
Allein im Jahr 2009 erhielt Garuda 5 Maschinen des Typs Boeing 737-800NG aus Seattle, USA und 4 Flugzeuge des Herstellers Airbus (A330-200 und A330-300) in Toulouse, welche die Airline fabrikneu erwarb. Seit 2011 nutzt die Fluggesellschaft damit insgesamt 15 Airbus-Maschinen, die die Strecken nach Amsterdam, Japan und Australien bedienen.
Doch nicht nur die Flugzeugflotte wurde erneuert. Gleichzeitig wurde auch ein neues Konzept entwickelt, welches unter dem Begriff „Indonesian Hospitality“ zusammengefasst werden kann und mit dem Motto „Garuda Indonesia Experience“ verbunden wurde.
Ziel dieser neuen Strategien ist die Bedienung zweier Versionen. Einerseits möchte Garuda zu einem der besten Carrier der Welt mit hervorragendem Service vor, während und im Nachgang des Fluges aufsteigen, zu anderen will sie auch wie bisher ein Repräsentant des indonesischen Staates sein, der es schafft, traditionelle indonesische Einflüsse mit dem Komfort und der Sicherheit moderner Flugzeugtechnologien zu paaren. Garuda definiert sich daher nicht nur als Transportmittel, es ist vielmehr ein Identifikationssymbol des indonesischen Volkes, ein Symbol, dass das größte Archipel der Erde im Inneren stärkt und bis in die entlegensten Gebiete verbindet. Zudem kommt der Fluggesellschaft als Carrier unter der Staatsflagge der Republik Indonesien eine Botschafterfunktion im In- und Ausland zu, in deren Rahmen sie ein Aushängeschild für das eigene Land sein soll, welches alle Passagiere begeistert.
Um diese Überlegungen Realität werden zu lassen, wurden alle „5 Sinne“ bei der Ausführung des Konzeptes verwirklicht und in die Serviceüberlegungen integriert, darüber hinaus finden sie sich aber auch im Interieur der Maschinen wieder. So können in vielen Materialien und Ornamenten typische Stilelemente Indonesiens erkannt werden, die dem Kunden einen ersten Eindruck von den Traditionen des Landes vermitteln. Exotische Blumen lassen den Geruch eines wunderschönen Landes erahnen, ein Audio-Kanal mit indonesischer Musik zeugt von den verschiedenen musikalischen Qualitäten des indonesischen Volkes und die Zubereitung landestypischen Essens lässt den Reisenden bereits im Vorfeld in die wunderbare, traditionelle Küche eintauchen.
Nicht zuletzt in der Ausführung dieser neuen Konzepte kann der Grund gesehen werden, weshalb Garuda Indonesia im Jahr 2010 mit dem Status einer 4-Sterne-Airline von der unabhängigen Ratingagentur Skytrax bewertet wurde, welche alle weltweit existierenden Fluggesellschaften nach einem festgesetzten internationalen Standard überprüft. Im Dezember 2014 nahm Skytrax Garuda in den erlauchten Kreis der 5-Sterne-Airlines auf. Somit kann sich Garuda ohne weiteres mit anderen Fluggesellschaften wie Bangkok Airways, Cathay Pacific, Emirates, Lufthansa, Malaysia Airlines, Quantas, Singapore Airlines oder Thai Airways messen. Doch dies ist der indonesischen Fluggesellschaft noch nicht genug.
Doch bereits heute schon genießt Garuda Indonesia als nationales Verkehrsmittel einen hervorragenden Ruf. Auf dem einheimischen Markt wurden im Jahre 2012 71 Millionen Passagiere befördert. Außerdem haben etwa 9,9 Millionen Menschen die Airline genutzt, um internationale Ziele in Asien und Australien anzusteuern. Aber auch nach Middle East befördert die Fluggesellschaft jährlich Tausende von moslemischen Pilgern, die zu den heiligen Städten des Islams unterwegs sind. Des weiteren wurde im Jahre 2010 auch die Route nach Amsterdam wieder in den Flugplan aufgenommen, die über die Transitstation Abu Dhabi führt. Zusätzlich dient die Airline auch dem indonesischen Staatspräsidenten und seinem Stab als Beförderungsmittel bei offiziellen Besuchen im In- bzw. Ausland. Teilweise nutzen aber auch andere Staatsoberhäupter Garuda Indonesia bei ihren Besuchen in Indonesien.
Neben dem oben genannten Restrukturierungsprogramm startete Garuda Indonesia auch ein Privatisierungsprogramm. Während die Fluggesellschaft bis zum Jahr 2011 ausschließlich staatseigen war, ist sie seit dem 11.02.2011 börsennotiert (Datum des IPO=Initial Public Offering). Im einem ersten Schritt wurden 28.93 % der Airline an Anleger vergeben, wovon 7,54 % von der Bank Mandiri erworben worden sind. Garuda erhofft sich durch diese Kapitalspritze zusätzliche Einnahmen, die in den weiteren Ausbau des Streckennetzes und die oben genannte Anschaffung weiterer, neuer Maschinen investiert werden sollen. Nicht zuletzt dadurch profitiert natürlich auch die Tochterunternehmung Citilink von dieser Privatisierung, da auch für diese Unternehmenseinheit die Anschaffung neuer Maschinen geplant ist.
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