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Peter-und-Paul-Kathedrale
Im Mittelpunkt der Peter-und-Paul-Festung befindet sich die gleichnamige Kathedrale, welche zwischen 1713 und 1732 errichtetet wurde und die Grabstätte der meisten Zaren seit dem 18. Jahrhundert darstellt. Äußerlich ist sie von dem 122,5 Meter hohen Turm geprägt, der von einer sieben Meter hohen, vergoldeten Engelsskulptur gekrönt ist. Damit war die Kathedrale, wie einst von Peter dem Großen bestimmt, für lange Zeit das höchste Bauwerk der Stadt, welches heute nur von dem neuzeitlichen Fernsehturm überragt wird. Der Innenraum beherbergt die Särge der russischen Herrscherfamilien, welche aus weißem Marmor gefertigt wurden. Allein die Särge von Alexander II. und seiner Frau bestehen aus dem teureren, grünen bzw. roten Marmor, da man damit ihre Verdienste um die Abschaffung der Leibeigenschaft würdigen wollte. Die Überreste der letzten Zarenfamilie, welche erst nach dem Ende der Sowjetunion durch Analysen zweifelsfrei identifiziert werden konnten, ruhen in einem angeschlossenen Teil des Gotteshauses.
Einzigartig für diese Russisch-Orthodoxe Kirche ist, dass sie über eine Kanzel verfügt, was wohl dem Einfluss des schweizer Architekten Domenico Trezzini zu verdanken ist. Allerdings wurde sie Gerüchten zufolge nur einmal genutzt, um über Leo Tolstoi 1902 die Exkommunikation auszusprechen.
Zu der Kathedrale gehört eine von 1896–1908 errichtete Grabkappe. In dieser befinden sich neben den Begräbnisstätten verschiedenster Zarenverwandter auch die Gräber der Familie Romanow, welche nach mehreren gerichtlichen Auseinandersetzungen an diesem Ort wieder Beisetzungen vornehmen darf. Außerdem gehört zu dem Kirchengebäude noch ein Friedhof, auf welchem die Kommandanten der Festung beerdigt wurden. Er zählt zu einem der ältesten Bestattungsorte Russlands und weist, unüblich für die damalige Zeit, sowohl Gräber protestantischer wie russisch-orthodoxer Christen auf.