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Minin-und-Poscharski-Denkmal
Vor der Kathedrale befindet sich das 20 Tonnen schwere Denkmal der russischen Nationalhelden Minin und Poscharski, welches am 20. Februar 1818 eingeweiht wurde. Die Inschrift der Bronzestatue, welche da lautet: „Dem Bürger Minin und dem Fürsten Poscharski, das dankerfüllte Russland, 1818“ erinnert an den Kampf der beiden Männer gegen die polnische Invasion im Jahre 1611. Diese wurde mit einem Sieg über Polen im Jahre 1612 beendet. Allerdings fand die Inschrift nicht bei allen Russen Zuspruch. Sie wurde unter anderem von Alexander S. Puschkin mit den folgenden Worten kritisiert:
„Die Aufschrift ‚dem Bürger Minin‘ ist, natürlich, nicht zufriedenstellend: für uns ist er entweder der Bourgeois Kosma Minin mit dem Spitznamen Suchorukoj, oder aber der Edelmann Kosma Minitsch Suchorukoj, oder aber Kusma Minin, Abgeordneter des gesamten Moskauer Staates, wie es in der Ernennungsurkunde aus der Hand Michail Fjodorowitsch Romanows steht. Es wäre nicht schlecht, das alles zu wissen – ebenso, wie den Namen und den Vaternamen des Fürsten Poscharski.“
Kaum bekannt dürfte ebenfalls sein, das die Statue ursprünglich nicht in Moskau, sondern in Nischni Nowgorod errichtet werden sollte. Grund dafür war, dass der Volksaufstand dort begonnen hatte, der einsetzte, als Moskau sich gegen die polnischen Truppen verteidigen musste.
Um die Skulptur zu finanzieren, begann die „Freie Gesellschaft der Liebhaber der Sprache, der Wissenschaft und der Kunst“ 1803 mit einer Spendensammlung. Dieser Vereinigung ist es auch zu verdanken, dass der Volksheld Kusma Minim eine zentrale Bedeutung innerhalb des Standbildes erhielt. Im Jahre 1807 wurde dann der erste Kupferstich des Ehrenmals präsentiert, um weitere Menschen für eine Spende zu mobilisieren. In der Zwischenzeit wich die Begeisterung für das Projekt indes, was dazu führte, dass nur noch die Menschen Nischni Nowgorods das Vorhaben unterstützten. Sie schrieben es daher zunächst allein zur Herstellung aus. Nach der Übernahme des Konzeptes durch die dortige Bevölkerung nahm der Zuspruch im Land wieder zu und so erging kurz darauf ein Aufruf des Zaren, russlandweit um entsprechende Spendenmittel nachzusuchen. Um die Bitte zu untermauern, wurden weitere Kupferstiche gefertigt und im ganzen Zarenreich verteilt, um das Siegerdenkmal bekannt zu machen.
Im Jahre 1811 waren schließlich genug finanzielle Mittel vorhanden um die Fertigung zu beginnen, welche 1812 konkrete Formen annahm. Nun sollte es jedoch nicht mehr in Nischni Nowgorod aufgestellt werden, sondern auf dem Roten Platz in Moskau. Die Präsentation des ersten Entwurfes verzögerte sich jedoch erneut bis 1815, da der Einmarsch der Napoleonischen Truppen und die Belagerung der Hauptstadt eine rasche Vollendung verhinderten. Trotz dessen interessierte sich die Öffentlichkeit nach wie vor sehr für das Modell, wurde es doch zum Synonym für den Siegesreichtum des russischen Volkes, welches zuvor die kriegerischen Auseinandersetzungen gegen die polnische Armee und das Napoleonische Herr gewonnen hatte. Folglich ist es nicht verwunderlich wenn ganze Schulklassen in die Innenstadt von Moskau pilgern, um sich vor dem Obelisken für ein Klassenfoto aufzustellen. Einen guten Anlass um mit den Gewinnern der Schlachten zu posieren, geben beispielsweise bestandene Prüfungen.
Nachdem das endgültige Standbild 1817 in Sankt Petersburg fertiggestellt worden war, wurde es nach Moskau überführt, wo die Enthüllung am 20. Februar 1818 mit einer Militärparade gefeiert wurde. Zu jener Zeit wurde das Ehrenmal zunächst vor den GUM aufgestellt, von wo es jedoch 1930 umziehen musste, um den dort stattfindenden Militärparaden und Großdemonstrationen mehr Raum zu geben. Seither steht es vor der Kathedrale, unweit des Lobnoje Mesto, einem plattformartigen Bauwerk, von dem aus Zarenerlasse verkündet, Gottesdienste abgehalten und Todesurteile vollstreckt wurden.