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1200 - 1599
Der Vorläufer der Ortschaft war ein hölzerner Festungsbau, der aufgrund seiner guten Lage schnell Handwerker und Kaufleute anzog. Die Anlage entfaltete sich rasant bis die Mongolen den Kreml im Jahre 1238 einnahmen und niederbrannten. Dennoch schaffte es die Kommune sich weiterhin prächtig zu entwickeln und so wurde das Moskauer Umland im Jahre 1263 Teil des Großfürstentums Wladimir-Susdal. Später, unter der Regentschaft des Fürsten Daniel wurde es sogar zu einem eigenständigen Fürstentum, das jedoch nach wie vor von den tatarischen Herrschern kontrolliert wurde.
Allerdings konnte dies die Expansion der Stadt nicht stoppen und daher hatten sich bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts bereits 30.000 Menschen in Moskau angesiedelt. Diese Tatsache bewegte die Tataren dazu, den Moskauer Monarchen als Oberhaupt Russlands anzuerkennen, wenngleich er ihnen weiterhin Tribut zollen musste.
Eine erste Wendung vollzog sich am 8. September 1380, als das Moskauer Oberhaupt Dmitri Donskoi erfolgreich aus einer Schlacht gegen die Tataren hervorging. Dies führte zwar nicht zum direkten Rückzug der mongolischen Herrscher, verschaffte dem Ort jedoch ein erhebliches militärisches und politisches Ansehen, welches die wirtschaftliche Macht der Region zusehends stärkte. Als Resultat daraus gelang es den Moskauer Regenten 1480 endgültig, sich aus den Fängen der Tataren zu befreien und die Metropole zur Hauptstadt des Russischen Reiches werden zu lassen.
Entscheidend dazu beigetragen hatte der seit 1462 regierende Großfürst von Moskau Iwan III. (Iwan der Große), welcher von 1440-1505 lebte. Auf seine Zeit entfällt auch die Symbolik der heutigen Staatsinsignien Russlands, da er 1472 die byzantinische Prinzessin Sofia Palaiologos heiratete. Sie war eine Nichte des letzten oströmischen Kaisers Konstantin XI. Palaiologou und brachte sowohl ihre Staatsidee als auch die Symbole ihrer Macht mit. Dies waren der Doppelkopfadler und das Hofzeremoniell. Darüber hinaus ist Moskau seither ebenfalls zum Obdach der Orthodoxie geworden. Hintergrund ist auch hier der Niedergang des byzantinischen Reiches nach der Niederlage gegen die Osmanen, im Rahmen dessen viele Gläubige nach Russland immigrierten, um dort ein neues Zuhause zu suchen.
In den letzten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts wurde der Kreml großflächig ausgebaut, so dass die Ansiedlung immer mehr zu einem wirtschaftlichen Zentrum heranwuchs. Die Zahl der Einwohner stieg auf mehr als 100.000 Menschen, was um 1600 den Bau einer Ringmauer notwendig machte, um Moskau vor feindlichen Aggressionen zu schützen. Dies geschah nicht zuletzt aus der Konsequenz der letzten tatarischen Offensive im Jahre 1571, welche die Kommune noch einmal kurzzeitig vernichten sollte. Doch bereits ein Jahr später wurden die Invasoren endgültig zurückgedrängt.