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1700 - 1899
Mit der Machtausübung Peter des Großen (1672-1725) wurde der Hauptstadtsitz 1712 von Moskau nach Sankt Petersburg verlegt, was jedoch der Stadt nur wenige Nachteile einbrachte, da sie die Vormachtstellung des wirtschaftlichen sowie geistig-kulturellen Zentrums Russlands behielt. Dies beweist die Gründung der ersten russischen Universität in Moskau, der Lomonossow-Universität, welche 1755 entstand. In deren Folge wirkten in der Metropole viele Gelehrte, Wissenschaftler, Dichter und Denker, die mit ihrem Wirken einen großartigen Beitrag zur russischen Kultur, ja sogar der Weltkultur geleistet haben.
Unmittelbar nach dem Rückzug der Franzosen begann die Stadt im Frühjahr 1813 mit der Neuerrichtung bzw. Wiederherstellung ihrer Bauten und stieß dabei schnell an ihre zuvor abgesteckten Stadtgrenzen. Viele der Handwerker und Kaufleute ließen sich in der Metropole nieder, was zu einer weiteren Expansionswelle führte. Offizielle Zählungen im Jahre 1897 belegen, dass die Bevölkerung bis dato auf eine Anzahl von etwa einer Million Menschen angewachsen war. Doch damit nicht genug, bereits im Jahre 1914 hatte sie sich noch einmal verdoppelt. Viele der Neubürger waren zugereiste Bauern, die als Tagelöhner arbeiteten. Sie waren nach der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 zwar frei, aber ohne Landbesitz, was sie daraufhin in die größeren Städte wie Moskau oder Sankt Petersburg trieb. Diese Entwicklung schaffte erneut soziale Spannungen, die sich alsbald entladen sollten und zunächst 1898 in der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands ihren Anfang nahmen.