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2000 - laufend

Artikel von russland-info.tk

Heute zählt Moskau eine Bevölkerungsdichte von annähernd 10.600 Einwohnern je Quadratkilometer, womit die Kommune eine der dichtbesiedelsten Städte weltweit sein dürfte. Allein dies hat in den letzten Jahren zu einem geradezu inflationären Anstieg der Mietpreise geführt, selbst wenn die Wohnungen seit Sowjetzeiten nur wenig modernisiert wurden. Diese Tatsache hat der Stadt den Ruf einer der teuersten Metropolen weltweit eingebracht. Appartements, die bereits westlichen Standard haben, sind für die arbeitende Bevölkerung kaum zu bezahlen. Die Quadratmeterpreise am Stadtrand bewegen sich bei 4.000 Dollar und im Zentrum bei zirka 8.500 Dollar. Demgegenüber liegt das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen in der Hauptstadt bei zirka 1.130 Euro monatlich (Stand: 2012). Dies hat zur Folge, dass viele Familien in sogenannten „Kommunalkas“ zusammenleben, in denen sie sich eine gemeinsame Wohnung teilen.

Auf der anderen Seite hat die Anzahl der Millionäre in Moskau stark zugenommen. Lag ihre Anzahl während der Zeit der UdSSR landesweit im zweistelligen Bereich, waren es bis zur Wirtschaftskrise 2008/2009 nach russischen Medieninformationen 74 Milliardäre und annähernd 400.000 Dollar-Millionäre, davon zirka 88.000 allein in Moskau. Zwar haben viele von ihnen infolge der globalen Krise Unmengen von Geld verloren (bis zu 90 Prozent ihres Vermögens), doch hat Russland damit nicht seine wirtschaftliche Elite eingebüßt. Vielmehr hat sich nur deren Anzahl auf 27 Milliardäre reduziert. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Vermögenden gehört der Oligarchie an. Dies ist eine Klasse, die nur auf ihr Eigenwohl orientiert ist und sich somit von der Aristokratie unterscheidet, welche das Gemeinwohl verfolgt. Zwar haben sich die Oligarchen aus der Aristokratie entwickelt, doch stellen sie eine Entartung dieser Klasse dar. Von ihnen wird angenommen, dass sie in den Zeiten der auseinanderbrechenden Sowjetunion durch unsaubere Methoden und Geschäfte zu einem sehr großen Reichtum sowie politischem Einfluss gekommen sind und diesen ausschließlich für sich selbst verwenden.

Trotz dieser Tatsache oder vielleicht gerade deswegen hält Russland weiterhin an seinen alten Werten fest. Möglicherweise ist der Gegensatz zwischen Reich und Arm der Grund für die Aufrechterhaltung der sowjetischen Vorstellungen. Untersuchungen zeigen, dass sich annähernd 30 Prozent der Bevölkerung eine Situation wünschen, wie sie zuletzt unter dem Staatsoberhaupt Leonid Iljitsch Breschnew (1907-1982) bestand und das Land noch tief vom Sozialismus geprägt war.

Wie zum Beweis werden die Gräber der sowjetischen Staatspräsidenten J. Stalin, L. Breschnew und J. Andropow weiterhin gepflegt und die unzähligen Denkmäler, welche für W. I. Lenin oder Karl Marx errichtet worden sind, werden erhalten. Eine ähnliche Hysterie im Bezug auf Neubenennungen von Straßen und Plätzen wie nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland gab es in Moskau nicht. Lediglich nach der Stalin-Ära unter N. Chruschtschow wurden entsprechende Veränderungen vorgenommen.

Im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich gehört die Hauptstadt heute ebenfalls zu einer der wichtigsten Städte weltweit. Aktuell verfügt die Metropole über achtzig Hochschulen mit mehr als 250.000 Studenten, über 1.000 Forschungsinstitute sowie Konstruktionsbüros und 4.000 Bibliotheken, deren Buchbestand auf 400 Millionen Exemplare geschätzt wird. Als herausragende Institutionen können hier beispielsweise die Lomonossow-Universität, die staatliche Technische Universität für Bauwesen, die Hochschule für Bergbau, die Russische Universität für Luft- und Raumfahrt, die Staatliche Technische Universität Moskaus, die Russische Universität für Völkerfreundschaft oder das Gerassimow-Institut für Kinematographie, welches die erste Filmhochschule weltweit darstellte, genannt werden.

Auf kulturellem Gebiet ist ganz klar das Bolschoi-Theater zu nennen, welches als eines der großartigsten und schönsten Theater der Welt gilt und bereits viele erstklassige Künstler hervorbrachte. Das Ensemble des Hauses besteht aus 900 Schauspielern, Tänzern, Sängern und Musikern, die permanent auf allen Bühnen der Erde unterwegs sind. Das Bolschoi-Ballett zählt zu den ältesten und besten Ballettkompanien der Welt. Seine besten Mitglieder sind kaum noch in Moskau anzutreffen, da sie stets weltweite Tourneen bestreiten und in den hervorragendsten Häusern der Erde gastieren.

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