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Blutskirche
Eine weitere Sehenswürdigkeit Sankt Petersburgs ist die sogenannte Blutskirche, welche sich am Gribojedow-Kanal, in unmittelbarer Nähe des Newski-Prospekts, befindet. Sie wurde in der Zeit von 1883-1912 durch den Architekten Alfred Parland im Auftrag von Alexander III. erschaffen und wird von vielen „Erlöserkirche“ oder „Bluterlöserkirche“ genannt. Sie ist die einzige Kathedrale in Sankt Petersburg, die Zwiebeltürme trägt und wurde dem Vorbild der Basilius-Kathedrale in Moskau nachempfunden. Somit ragt sie aus dem Gesamtkonzept der Stadt hervor, da sie das einzige Gebäude ist, welches nicht nach klassizistischen westlichen Architekturstilen erbaut wurde.
Der Grund ihres Entstehens liegt in dem Attentat auf Alexander II., welcher auf offener Straße durch eine Bombe getötet wurde. Ihm zu Ehren ließ sein Sohn um den Anschlagsort einen Sakralbau errichten. Daher lässt sich im Innenraum ein Stück der alten Straße betrachten, auf welcher der Zar zu Tode kam.
In der Vergangenheit diente die Kirche jedoch zumeist anderen Anlässen. Ursprünglich als Gotteshaus entworfen, hatte sie nie sakrale Aufgaben. Vielmehr wurde sie als Konzerthalle und Museum genutzt, später dann als Theater. Dies führte in Russland und in den Zeiten der früheren UdSSR mehrfach zu Planungen, den Bau abzutragen und die Fläche anderweitig zu bebauen. Dieser Gedanke wurde aber nie verwirklicht. Das dennoch vorhandene Desinteresse ließ das Gebäude allerdings verfallen, so dass es über Jahrzehnte für die Öffentlichkeit verschlossen blieb und erst in den 1990-er Jahren nach langer Restaurierung wieder als Museum für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden konnte.
Das Innere der Kathedrale ist von einer flächendeckenden Mosaikgestaltung geprägt, welche sich auf 7.000 Quadratmeter erstreckt und kennzeichnend für altrussische Sakralbauten ist. An der Außenseite der Kirche finden sich ebenfalls Verzierungen, die größtenteils aus Mosaiken bestehen.