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Erzengel-Michael-Kathedrale

Artikel von russland-info.tk

Die Erzengel-Michael-Kathedrale liegt ebenfalls im Zentrum des Kremls und vervollkommnet das architektonische Ensemble des Kathedralen-Platzes.

Der heutige Kirchenbau war nur einer von vielen, der an dieser Stelle errichtet wurde. Vermutlich war einer der ersten Vorläufer ein hölzernes Gotteshaus, welches dem Erzengel Michael um 1250 gewidmet wurde. Dieser wurde von den russischen Herrschern als Schutzpatron über kriegerische Auseinandersetzungen verehrt. Allerdings musste dieses Gebäude bereits 1333 einer steinernen Kirche weichen, die der Großfürst Iwan Kalika in Auftrag gab. Darüber hinaus war er der erste Monarch, der sich dort bestatten ließ. Diesem Beispiel folgten seine Nachfolger ebenfalls, so dass Anfang des 16. Jahrhunderts der Platz innerhalb der Kirchenmauern erschöpft war und erneut ein Ausbau in Erwägung gezogen werden musste. Schließlich war es Großfürst Iwan III., welcher die Errichtung des heutigen Sakralbaus in Form einer Kathedrale in Angriff nahm. Dazu konnte er den Mailänder Architekten Aloisio Lemberti da Montagnana, häufig nur Aloisio Nouvo („Alois der Neue“) genannt, verpflichten.

Dieser ließ am 21.05.1505 den Grundstein für die neue Gebetsstätte legen, nachdem man die Gräber der früheren Staatsoberhäupter in die benachbarte Johannes-Klimakos-Kirche ausgelagert hatte. Nachdem bereits im Herbst 1505 ihr Auftraggeber Iwan III. verstorben war, wurde ihm die Ehre zuteil, als erster in der neuen Kathedrale beigesetzt zu werden. Dies lässt vermuten, dass zumindest ein Teil des Gotteshauses bereits fertiggestellt sein musste. Die abschließende Weihung fand 1509 durch den Metropoliten Simon statt, nachdem die Übergabe im Jahr zuvor erfolgt war.

Infolge eines Kreml-Großbrandes im Jahre 1737 wurde das Heiligtum sehr schwer beschädigt und musste aufwändig rekonstruiert werden. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden einige Veränderungen vorgenommen. Man verzichtete beispielsweise auf den Anbau der ursprünglichen Seitengalerien.

Bereits in den 1770-er Jahren kam es zu erneuten Arbeiten an der Kirche, nachdem auf dem Kremlgelände neue Bautätigkeiten zur Errichtung einer vergrößerten Zarenresidenz begonnen hatten. Die damit zusammenhängenden Erdarbeiten veränderten den Untergrund derart stark, dass das Gebäude zur Moskwa hin abzustürzen drohte. Um es zu stabilisieren, wurden Stützkonstruktionen angebracht, welche noch heute sichtbar sind. Dieser Zwischenfall führte unter anderem mit dazu, dass die Planungen im Bezug auf die neue Residenz eingestellt wurden.

Eine besondere Bedeutung hat die Kathedrale, da sie eine der beiden Begräbnisstätten der russischen Herrscherfamilien ist. Sie zählt mit 46 Grabstätten, in denen 53 Personen bestattet wurden, zu einer der größten Monarchen-Nekropolen weltweit. So wurden in ihr zunächst alle Moskauer Großfürsten und später, nach der Vereinigung aller Fürstentümer zum Zarentum Russland alle Regenten vor Peter I. beigesetzt. Seit Peter I. (Peter dem Großen) wurden fast alle weiteren Zaren (außer Peter II.) in der neu gegründeten Hauptstadt Sankt Petersburg zu Grabe getragen. Dort dient die Peter-und-Paul-Kathedrale in der gleichnamigen Festung als Begräbnisort. Unter den Steinsarkophagen in den Gewölben unter der Erzengel-Michael-Kathedrale befindet sich zum Beispiel auch die Grabstelle Iwans des Schrecklichen. Der letzte Monarch, der hier beigesetzt wurde, ist Peter II., der nach nur drei Jahren Regierungszeit im Alter von 15 Jahren verstarb.

1918 erfolgte zunächst die Schließung des Gotteshauses, nachdem die neu gegründete Sowjetregierung beschlossen hatte, ihren Sitz von Sankt Petersburg in den Moskauer Kreml zu verlegen. Die dortigen Kirchenschätze wurden der Rüstkammer des Moskauer Kremls übereignet, wo einige von ihnen heute zu sehen sind. Allerdings wurde die Kathedrale nach einer in den Jahren 1953–1955 stattfindenden Restaurierung als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist seither für Touristen begehbar. Nach dem Ende der Sowjet-Ära ging der Sakralbau schließlich wieder in die Hände der Russisch-Orthodoxen Kirche über, wo diese an wichtigen Feiertagen erneut Gottesdienste abhält.

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