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Wasserzugturm
Einzige Ausnahme von den mit Sternen versehenen Eingangstürmen bildet der sogenannte Wasserzugturm, der sich in unmittelbarer Nähe der Moskwa befindet und eine Höhe von 61 Metern aufweist. Er ist zwar gleichermaßen seit 1937 mit einem roten Sowjetstern versehen, besitzt aber selbst kein Eingangstor zum Kreml. Das Gemäuer fällt durch seine zylindrische Form auf, die es bereits zum Anfang des 15. Jahrhundert erhalten haben dürfte, wenngleich es damals sicherlich weniger pompös ausgesehen haben mag. Der erste Vorläufer des heutigen Turms, welcher 1488 in die Kremlmauer eingelassen wurde, kann somit als einer der ersten Wehrtürme des Befestigungskomplexes angesehen werden.
Zuerst nannte man ihn Swiblow-Turm, was der einstigen Nähe zum Hofe des Bojaren Fjodor Swibl geschuldet sein dürfte. Die Bojaren waren Adlige, die ihren Rang unterhalb des Fürsten bzw. Zaren erhielten, jedoch eine einflussreiche, gesellschaftliche Schicht darstellten, die ihr Vermögen durch Großgrundbesitzungen erwarb. Umbenannt wurde der Turm 1633, als er eine Wasserpumpanlage erhielt, die den Kreml über die erste Wasserleitung Moskaus mit dem erfrischenden Nass aus der Moskwa versorgte. Erbauer der Pumpenanlage war ebenfalls der schottische Ingenieur Christopher Galloway, der bereits die Uhr des Erlöserturms erschuf.
Im Jahre 1805 wurde das Bauwerk aus Gründen der Gebäudesicherheit erneuert und originalgetreu wiederhergestellt. Dieser Zustand sollte jedoch nur kurz anhalten, da er 1812 nebst anderer Kremlteile von den französischen Truppen gesprengt wurde. Daraufhin wurde er 1819 abermals rekonstruiert und in die jetzige Form gebracht.